Immer noch stecken eiserne Ringe in der donauseitigen Stadtmauer. Sie sind ein Indiz, dass diese einmal unmittelbar am Fluss gelegen ist.
Ein Spaziergang auf der Stadtmauer ist ein Muss für Ulm-Erkunder. Es gibt in ihrem mittleren Abschnitt viel zu sehen, hübsche Gärten auf der einen Seite, die an sonnigen Tagen viel frequentierte Donau-Wiese auf der anderen. Der Tummelplatz für Treff und Erholung ist ein Glücksfall für die Stadt, zentral gelegen, anziehend auf die Jugend wie auf jung Gebliebene.
Ein Vergleich der heutigen Stadtansicht mit der von 1493 aus der berühmten Schedelschen Weltchronik offenbart, was sich seither alles verändert hat. Beispielsweise ist dort keine Spur von Wiese. Die kurz zuvor, 1480 errichtete Stadtmauer stand nämlich damals unmittelbar am Fluss. Ein Zeitzeuge überliefert, sie sei gar, ›in der reißendsten Strömung der Donau‹ errichtet worden. Die so nutzlos erscheinenden Ringe dienten zum Festmachen von Booten. Die Wiese ist also Schwemmland.
Ferner fällt auf, dass die Türme – bis auf den Metzgertum – heute fehlen. Daran ist Napoleon schuld. Er befahl im Jahr 1800 die Schleifung der Festung. Nur der untere Teil der Mauer durfte als Hochwasserschutz stehen bleiben, nicht aber ihr oberer Wehrgang. Auch der 38 Meter hohe ›dicke Turm‹ wurde geschrumpft. Ein achteckiger Mauervorsprung mit Sitzbänken ist alles, was von ihm übrig blieb.
Dass dann aber selbst noch das auf der Mauer aufsitzende Einlasstor (Höhe Fischerplätzle) dem Abbruch anheim fiel, geht auf die Kappe der Ulmer selbst. Buchstäblich stand er wegen seines nur schmalen Durchgangs einem bürgerlichen Zeitgeist-Phänomen des 19. Jahrhunderts im Wege: der aufkommenden Mode des Flanierens. Eine frühe ›Bürger-Initiative‹ konnte per Unterschriftenaktion 1843 seinen Abriss durchsetzen. Kalksteine in der Backsteinmauer sind sein kärglicher Rest.
Immer noch stecken eiserne Ringe in der donauseitigen Stadtmauer. Sie sind ein Indiz, dass diese einmal unmittelbar am Fluss gelegen ist.
Ein Spaziergang auf der Stadtmauer ist ein Muss für Ulm-Erkunder. Es gibt in ihrem mittleren Abschnitt viel zu sehen, hübsche Gärten auf der einen Seite, die an sonnigen Tagen viel frequentierte Donau-Wiese auf der anderen. Der Tummelplatz für Treff und Erholung ist ein Glücksfall für die Stadt, zentral gelegen, anziehend auf die Jugend wie auf jung Gebliebene.
Ein Vergleich der heutigen Stadtansicht mit der von 1493 aus der berühmten Schedelschen Weltchronik offenbart, was sich seither alles verändert hat. Beispielsweise ist dort keine Spur von Wiese. Die kurz zuvor, 1480 errichtete Stadtmauer stand nämlich damals unmittelbar am Fluss. Ein Zeitzeuge überliefert, sie sei gar, ›in der reißendsten Strömung der Donau‹ errichtet worden. Die so nutzlos erscheinenden Ringe dienten zum Festmachen von Booten. Die Wiese ist also Schwemmland.
Ferner fällt auf, dass die Türme – bis auf den Metzgertum – heute fehlen. Daran ist Napoleon schuld. Er befahl im Jahr 1800 die Schleifung der Festung. Nur der untere Teil der Mauer durfte als Hochwasserschutz stehen bleiben, nicht aber ihr oberer Wehrgang. Auch der 38 Meter hohe ›dicke Turm‹ wurde geschrumpft. Ein achteckiger Mauervorsprung mit Sitzbänken ist alles, was von ihm übrig blieb.
Dass dann aber selbst noch das auf der...